Was ist beim Tanken wichtig? Bei Tankfehler Gutachter einholen
Es gibt zahlreiche Mythen, die sich um die alltäglichen Dinge des Lebens ranken – diese umschließen auch das Tanken. Da gibt es viele Tipps und Tricks sowie natürlich Behauptungen, die gerade junge Autofahrer ziemlich verwirren. Die wohl bekanntesten Geschichten handeln von Markenbenzin oder Markentankstellen. Aber auch Legenden von Tankpächtern, die sich eine goldene Nase verdienen, von Handyverboten und Explosionen machen die Runde. Wir haben uns mal schlaugemacht und die wohl bekanntesten Mythen zusammengetragen, um Aufklärung zu liefern.
Inhalt dieses Beitrags
- Mythos 1: Der Benzinverbrauch steigt an, wenn der Reifendruck zu niedrig ist.
- Mythos 2: Das Auto kann an der Tankstelle explodieren
- Mythos 3: Tankstellenpächter verdienen sich eine goldene Nase
- Mythos 4: In den frühen Morgenstunden und späten Abendstunden ist der Spritpreis am günstigsten.
- Mythos 5: Es ist ideal, günstigen Benzin bei Tiefpreisen in Massen zu kaufen und für schlechte Zeiten vorzusorgen.
- Mythos 6: Markenbenzin ist besser als günstiger Sprit
- Mythos 7: Vorsicht beim Übertanken des Fahrzeuges!
- Mythos 8: Handys sollten nicht an der Tankstelle bedient werden
- Mythos 9: Der Preis an der Tanktafel ist verbindlich
- Mythos 10: Zucker im Tank zerstört das Auto
- Was kann ich bei Tankfehlern machen?
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Mythos 1: Der Benzinverbrauch steigt an, wenn der Reifendruck zu niedrig ist.
In der Fahrschule lernen die Fahrschüler bereits, dass der Reifendruck stets zu kontrollieren ist. Am besten bei jedem Tankvorgang. Und es stimmt tatsächlich: Schon ein geringerer Reifendruck von ca. 0,2 bar bestimmt den Rollwiderstand und somit den Mehrverbrauch des Fahrzeuges. Experten gehen davon aus, dass hier der Verbrauch um ungefähr einen Prozent ansteigt.
Mythos 2: Das Auto kann an der Tankstelle explodieren
In unzähligen Hollywoodstreifen wurden diese Szenarien bereits behandelt. Das Auto gerät in Brand, weil der Hauptdarsteller oder ein Statist eine brennende Zigarette in der Nähe der Tankstelle fallen lässt. Das Fahrzeug gerät in Flammen und explodiert binnen Kürze mit einem lauten Knall. Was in der Traumfabrik nach viel Action aussieht, spiegelt allerdings nicht im Geringsten die Wirklichkeit wider. Autos können selbstverständlich Feuer fangen und brennen – großartige Explosionen sind jedoch eher selten.
Daher sollten sich Ersthelfer auch nicht scheuen bei einem Unfall zu helfen, bis die Feuerwehr eingetroffen ist. Erste Hilfe ist somit überaus wichtig und kann Menschenleben retten.
Mythos 3: Tankstellenpächter verdienen sich eine goldene Nase
Die Gerüchte halten sich seit eh und je hartnäckig: Tankstellen gibt es wie Sand am Meer – kein Wunder, verdienen Tankstellenpächter viel Geld. Das muss ein lohnenswerter Job sein, oder etwa nicht?
Die meisten Pächter verdienen mit einer Tankstelle im Durchschnitt zwischen 35.000 und 40.000 Euro. Über die Hälfte der Einnahmen werden jedoch mit dem zur Tankstelle gehörigen Shop erwirtschaftet. Lediglich 18 Prozent erhalten Pächter folglich als Provision für den Verkauf von Diesel und Benzin. Die restlichen Einnahmen stammen aus Dienstleistungen, Waschstraßen sowie Nebengeschäften. Abzüglich der Steuern und anderen Abgaben bleiben den Pächtern häufig nur noch zwei bis drei Cent pro verkauften Liter.
Mythos 4: In den frühen Morgenstunden und späten Abendstunden ist der Spritpreis am günstigsten.
Diese Aussagen machen immer wieder die Runde. Allerdings stimmen sie ganz und gar nicht. Fakt ist, dass die Preise für Benzin und Diesel den ganzen Tag schwanken. Diese Schwankungen lassen sich allerdings nicht auf bestimmte Tageszeiten oder Wochentage festlegen. Wer clever tanken möchte, sollte den Spritpreis am besten per App kontrollieren. Hiermit lassen sich die günstigsten Preise direkt herausfiltern.
Mythos 5: Es ist ideal, günstigen Benzin bei Tiefpreisen in Massen zu kaufen und für schlechte Zeiten vorzusorgen.
Wie viele verschiedene Waren darf auch Benzin nur in handelsüblichen Mengen abgegeben werden. Dies hat auch seine Gründe, dürfen Haushalte aufgrund von Brandgefahr keine großen Spritmengen lagern. Im Haushalt ist die Dieselmenge auf 100 Liter und bei Benzin sogar auf einen Liter begrenzt. In der Garage dürfen maximal 200 Liter Diesel sowie 20 Liter Benzin gebunkert werden.
Es ist wichtig, die Behälter stets gut verschlossen und bruchsicher zu lagern. Die Brandgefahr für die Kraftstoffe ist sehr hoch. Geht hier beim Umfüllen etwas daneben, stinkt es nicht nur – es ist auch überaus schädlich für die Umwelt.
Mythos 6: Markenbenzin ist besser als günstiger Sprit
Bei der Vielzahl an Tankstellen und Auswahl an Spritvarianten ist es wohl kaum verwunderlich, dass Autofahrer verunsichert sind. Markentankstellen und Billig-Tanken verwirren immer mehr die Gemüter. Selbst beim Tanken vom Sprit sind die meisten Autofahrer zumeist überfragt: Welches Produkt ist nun am besten für mein Fahrzeug? Dabei lässt sich schlicht sagen: Ganz gleich, ob die teure Tankstelle oder die günstige Variante angefahren wird, es kommt überall dasselbe Benzin aus den Zapfsäulen.
Grundsätzlich erhalten alle Tankstellen die gleichen Benzin- und Diesellieferungen aus denselben Raffinerien. Markentankstellen geben jedoch gewisse Zusatzstoffe zu ihren Erzeugnissen. Laut Experten und Forschungen haben diese Additive jedoch keine Wirkung auf Motorleistung oder den Benzinverbrauch – nur der Preis ist höher angesetzt.
Mythos 7: Vorsicht beim Übertanken des Fahrzeuges!
Man kann ein Auto tatsächlich übertanken? Ja, das ist durchaus möglich. Die Zapfpistole stoppt automatisch die Spritzufuhr, wenn der Tank voll ist. Wer nun noch weiter Benzin einfüllt, läuft Gefahr, dass dieses übersprudelt. Das schadet dem Lack, welches sich in unmittelbarer Nähe befindet.
Außerdem kann bei diesem Vorgang auch Benzin über die Hände laufen – wem dies schon passiert ist, der weiß, wie übel Benzin und Diesel riechen kann. Der Geruch ist auch überaus hartnäckig, trotz mehrfacher Handwäschen.
Mythos 8: Handys sollten nicht an der Tankstelle bedient werden
Ebenso wie Zigaretten sind auch Handys oder Smartphones an Tankstellen verboten. Das hat auch durchaus seine Berechtigung. Nicht nur eine Zigarette kann Benzin oder brennbare Gemische entzünden, auch ein mobiles Telefon vermag dies zu bewerkstelligen. Lässt ein Nutzer sein Smartphone fallen, so kann der Akku beschädigt werden. Dies kann wiederum zu einem Funkenschlag führen, der imstande ist, Sprit zu entzünden. Daher ist das Handyverbot an Tankstellen berechtigt.
Mythos 9: Der Preis an der Tanktafel ist verbindlich
Wer eine Tankstelle anfährt, schaut natürlich immer nach, wie hoch der Preis derzeit ist. Fakt ist jedoch, dass der Preis an der Zapfsäule zählt. Und zwar zu dem Zeitpunkt des Abhebens des Zapfhahns. Dieser bleibt bestehen, bis der Tankende seine Rechnung an der Kasse beglichen hat. Ob der Preis während des Tankens nun ansteigt oder sinkt ist unmaßgeblich. Fest ist stets der Preis, der an der Zapfsäule angezeigt wird.
Mythos 10: Zucker im Tank zerstört das Auto
Tatsächlich kann Zucker dem Fahrzeug nachhaltig schaden. Zwar nicht ad hoc, aber auf längere Sicht gesehen schon. Sammelt sich nämlich der Kristallzucker im Benzin, können die kristallinen Stücke den Benzinfilter sowie die Einspritzdüsen verstopfen. Nach einer gewissen Zeit geht nichts mehr. Dann helfen nur noch eine Tankreinigung und ein Wechsel der Düsen.
Was kann ich bei Tankfehlern machen?
Auch wenn sämtliche Zapfhähne mit Kennzeichnungen für den Sprit versehen sind, kann es passieren, dass eine Falschbetankung vorgenommen wird. In diesem Fall betankt der Autofahrer sein Fahrzeug mit einer falschen Kraftstoffart. Das kommt dann vor, wenn ein Benziner beispielsweise mit Diesel betankt wird. Die Schäden, die dabei entstehen, werden in der Regel nicht von der Kfz-Versicherung getragen.
Doch welche Schäden entstehen genau? Das kann natürlich unterschiedlich ausfallen. Feinbauteile können reißen, Metallspäne können sich im System ablagern, was einen Austausch von diversen Systemkomponenten nötig macht. Dies kann sich in Kosten von mehreren Tausend Euro äußern.
Bei Mietwagen oder Firmenwagen, die fälschlicherweise mit dem falschen Kraftstoff betankt wurden, ist ein Gutachter sinnreich. Dieser kann ganz genau feststellen, welche Autoteile in Mitleidenschaft gezogen wurden und stellt Reparaturkosten auf.