Nach dem Verkehrsunfall: Warnweste ist Pflicht
In unseren Nachbarländern ist es Gang und Gäbe und auch seit dem 01. Juli 2014 ist es in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben: Die Warnwestenpflicht. Das bedeutet, dass Fahrzeuge aller Art – und somit Pkw, Lkw, Traktoren und auch Busse – Warnwesten für den Fall der Fälle mitführen müssen. Für Motorradfahrer gilt diese Pflicht in Deutschland derzeit noch nicht. Wozu der Aufwand? Kommt es zu einem Unfall oder einer Panne, so haben Fahrer und Beifahrer diese Westen zu tragen, damit der übrige Verkehr diese Personen besser sehen und entsprechend reagieren kann.
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Was ist bei Warnwesten zu beachten?
Gemäß dem Paragraphen 53a Abs. 2 Nr. 3 der Straßenverkehrsordnung soll sich in jedem Fahrzeug, welches auf deutschen Straßen unterwegs ist, mindestens eine Warnweste befinden. Westen gibt es nun in unterschiedlichen Formen und Farben – doch die Warnwestenpflicht bezieht sich in erster Linie auf rote, gelbe oder orangene Ausführungen. Diese müssen zudem die Bedingungen der DIN EN 471/2003 + A1:2007 oder der EN ISO 20471/2013 erfüllen.
Und was passiert, wenn die Warnweste nicht vorhanden ist oder vergessen wurde? Müssen im Zuge einer polizeilichen Kontrolle die Ordnungshüter feststellen, dass eine Warnweste nicht mitgeführt wird, so kommt es zu einem Verwarnungsgeld in Höhe von ungefähr 15 Euro.
Hinweis: Das Gesetz liefert zwar Vorgaben über das Mitführen der Warnwesten, jedoch nicht explizit über das Tragen. In diesem Rahmen sind Verkehrsteilnehmer selbstverantwortlich. Kommt es zu einem Unfall oder einer Panne, sollten betroffene Personen die Warnwesten anlegen. Gerade bei Dunkelheit oder schlechten Wetter- sowie Sichtverhältnissen kann die Warnweste vor weiteren Unfällen schützen.
Warnwestenpflicht besteht nicht nur in Deutschland
Für Berufstätige oder Urlauber, die mit dem Auto im Ausland unterwegs sind, dürfte es interessant sein zu wissen, dass auch in anderen Ländern Warnwesten mitführungs- und/oder tragepflichtig sind. In einigen europäischen Ländern ist es auch wichtig, dass nicht nur für den Fahrzeugführer eine Warnweste vorhanden ist, sondern für alle Insassen: auch für Kinder. Zur besseren Übersicht haben wir eine Tabelle erstellt, damit Besucher im Ausland ideal gerüstet sind.
Europäisches Land |
Warnwestenpflicht |
Bußgeld in Euro |
Mitführpflicht oder Tragepflicht bei Unfall/Panne |
Belgien |
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Zwischen 50 Euro und 1.400 Euro |
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Bulgarien |
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25 Euro |
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Finnland |
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– |
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Frankreich |
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90 Euro, wenn keine Warnweste vorhanden ist |
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Italien |
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38 Euro bis 138 Euro |
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Kroatien |
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Nicht bekannt |
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Luxemburg |
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49 Euro bis 145 Euro |
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Montenegro |
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Ab 50 Euro |
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Norwegen |
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Nicht bekannt |
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Österreich |
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14 Euro bis 2.180 Euro |
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Portugal |
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60 Euro bis 600 Euro |
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Rumänien |
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Ab 20 Euro |
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Schweden |
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Nicht bekannt |
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Serbien |
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Ab 32 Euro |
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Slowakei |
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50 Euro bis 150 Euro |
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Slowenien |
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Ab 40 Euro |
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Spanien |
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Bis zu 90 Euro |
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Tschechien |
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Nicht bekannt |
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Ungarn |
|
Bis zu 120 Euro |
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Warum sind Warnwesten so wichtig?
Dank ihrer speziellen Farbe ist die Warnweste in der Dunkelheit oder bei schlechten Sichtverhältnissen gut zu erkennen. Für noch bessere Sichtbarkeit enthält jede Warnweste, die den oben genannten DIN-Normen entspricht, einen umfassenden Reflexstreifen an Front- sowie Rückseite, der mindestens 5 Zentimeter breit ist. Das fluoreszierende Material lässt sich von jedem Verkehrsteilnehmer klar von der umliegenden Umgebung unterscheiden. Somit lassen sich Personenschäden durch vorbeifahrende Autos deutlich reduzieren.
Wie ist die Warnweste am besten aufzubewahren?
In den meisten Fahrzeugen findet sich die Warnweste im Kofferraum, unter den vorderen Autositzen oder im Handschuhfach an. Im Grunde gibt es keine Vorschrift, die besagt, wo die Warnwesten zu lagern sind. Wichtig ist, dass die Westen schnell griffbereit liegen und im Ernstfall zügig zum Einsatz kommen können.